Die heutigen Alpsteinböcke stammen nur von zwei mütterlichen Linien ab. | Foto: Stefan Gerth/Keystone

Durch intensive Bejagung stand der Alpensteinbock vor zweihundert Jahren kurz vor dem Aussterben − nur noch hundert Tiere waren übrig. Jetzt hat die Art wieder über 50 000 Exemplare, doch die genetische Vielfalt ist stark geschrumpft: Wie der Vergleich von 60 modernen und 15 historischen DNA-Proben zeigt, sind nur noch zwei von ursprünglich mindestens zwölf mütterlichen Linien übrig.

«Momentan geht es der Art trotz der genetischen Verarmung gut», sagt Projektleiterin Christine Grossen von der Uni Zürich. Aber der Mangel an Variation könnte beim Ausbruch einer Krankheit oder bei Umweltveränderungen negative Auswirkungen nach sich ziehen.

M. Robin et al.: Ancient mitochondrial and modern whole genomes unravel massive genetic diversity loss during near extinction of Alpine ibex. Molecular Ecology (2022)