Private Geldgeber sollen motiviert werden, in den Flächendeckenden Internetzugang von Schulen weltweit zu investieren. | Foto: Unicef

Fast die Hälfte der weltweit sechs Millionen Schulen hat keinen Internetanschluss. Betroffen sind über 500 Millionen Kinder, vor allem in ärmeren Ländern. Giga, ein 2019 von Unicef und der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) initiiertes Programm, will diese Kluft überbrücken und alle Schulen weltweit ans Internet anschliessen. In einem ersten Schritt werden die Standorte kartiert. Dazu werden Daten der Regierungen und Satellitenbilder ausgewertet. Ausserdem werden die Länder bei den rechtlichen Fragen und beim Aufbau technischer Kapazitäten unterstützt. Die Organisation ist in 30 Ländern tätig und hat bereits den Anschluss von 6000 Schulen ermöglicht. Es bleibt aber noch viel Arbeit. In Sierra Leone beispielsweise haben erst 200 von 11 000 Schulen Zugriff auf das Internet.

Das Zentrum, das im September in Genf eröffnet wird, wird sich auf die Suche nach neuen Technologien und Finanzierungsmechanismen konzentrieren.

Im September wird Giga ein Zentrum in Genf eröffnen. Dieses wird sich auf die Suche nach neuen Technologien und Finanzierungsmechanismen konzentrieren. Ein zweites Zentrum in Barcelona entwickelt Open-Source- Technologien wie Apps zur Messung der Konnektivität oder zur Schätzung der Kosten für den Aufbau eines Netzes.

Die Ausweitung des Projekts erfordert eine erhebliche Finanzspritze, wie Doreen Bogdan- Martin, Generalsekretärin der ITU, an der jüngsten Building Bridges Conference in Genf betonte. Sie erklärte, dass «mindestens 400 Milliarden US-Dollar» benötigt werden, um jede Schule mit einer minimalen Bandbreite von 20 Megabit pro Sekunde ans Netz anzuschliessen. Dazu sollen private Investoren für Lösungen gewonnen werden, bei denen sich öffentliche und private Mittel ergänzen. Ausserdem will Giga einen Marktplatz für Kredite einrichten, auf dem die Staaten den Internetanbietern Subventionen oder Steuerbefreiungen gewähren können.