Laut Medienforscherin betreiben nur wenige Binge-Watching so exzessiv, dass es ihr Leben negativ beeinflusst. | Foto: Pexels

Beim Binge-Watching ist die Wissenschaft uneins. «Mal wird es problematisiert, dann glorifiziert», sagt Medienforscherin Dominique Wirz. Ihr Team von der Universität Freiburg hat eine Studie unter realistischen Bedingungen durchgeführt: Die 80 Teilnehmenden durften eine Serie aussuchen und zu Hause schauen – drei Folgen am Stück oder nur eine pro Tag. Das Ergebnis der Befragung danach: Mehrere Episoden hintereinander sind nicht unterhaltsamer als nur eine einzelne.

«Oft hat man abends ein freies Zeitfenster vor dem Zubettgehen, das sich gut mit mehreren Folgen füllen lässt.»Dominique Wirz

Warum tun wir es dennoch so gerne? «Oft hat man abends ein freies Zeitfenster vor dem Zubettgehen, das sich gut mit mehreren Folgen füllen lässt», vermutet Wirz. Die Suchtgefahr dabei sei gering, wie eine weitere Studie zeige: Nur wenige betreiben Binge-Watching so exzessiv, dass es ihr Leben negativ beeinflusst.

D. Wirz et al.: The More You Watch, the More You Get? Re-Examining the Effects of Binge-Watching on Entertainment Experiences. Journal of Media Psychology (2022)