Win-win für Amazonas und peruanische Kleinbauern dank richtigen Anreizen. | Bild: Rens Brouwer

Mehrere Tausend Quadratkilometer Regenwald werden jedes Jahr im Amazonas zerstört. Das begünstigt Dürren, setzt Klimagase frei und bedroht die Biodiversität. Wichtig für die Wiederaufforstung sind Anreize für die Kleinbauern (praktisch alles Männer) vor Ort, um weitere Rodungen zu verhindern. Ein Team mit Beteiligung der ETH Zürich hat in Peru den Erfolg von Aufforstungen mit Paranuss-Bäumen untersucht. Am erfolgreichsten waren Pflanzungen im nach Rodungen wieder nachgewachsenen Wald – im Sekundärwald.

«Es nützt nichts, mit Landwirten riesige Flächen aufzuforsten, wenn ihnen die Ressourcen fehlen, sich um die Bäumchen zu kümmern.»Merel Jansen

Die Forschenden verglichen 25 Anbau-Projekte in Primärwäldern, Sekundärwäldern, Agroforstanlagen – Bäume und Acker kombiniert – und auf Weiden. Am besten gediehen die Bäume im Sekundärwald. Gemessen wurden die Überlebensrate der Bäume, das Wachstum und der Ertrag. «Wahrscheinlich erhalten die jungen Paranuss-Bäumchen hier mehr Licht als im zugewachsenen Primärwald», sagt Studienleiterin Merel Jansen. Gleichzeitig trockne der Boden wohl weniger aus als auf Weiden und in Agroforstanlagen.

Wichtig: Die Pflege der Bäumchen sei aufwändig. Schütze man sie nicht, würden sie innert Kürze überwachsen. «Es nützt also nichts, mit Landwirten riesige Flächen aufzuforsten, wenn ihnen die Ressourcen fehlen, sich um die Bäumchen zu kümmern.» Eine weitere Knacknuss ist der späte Ertrag. Bis zur ersten Ernte dauert es mindestens zehn Jahre. Eine finanzielle Unterstützung könnte Bauern helfen, diese Durststrecke zu überstehen.

R.G. Brouwer et al.: Establishment success of Brazil nut trees in smallholder Amazon Forest restoration depends on site conditions and management. Forest Ecology and Management (2021)