Der Mami-Stress von Ratten kann nicht einfach auf Menschen übertragen werden. | Foto: zVg

Mit dem Finger auf Eltern zeigen, das passiert auch mithilfe von Wissenschaft. Die US-amerikanische Philosophin Cailin O’Connor analysierte diese Dynamik im Wissenschaftsmagazin Nautilus. Ihr Beispiel: Das Time Magazine titelte 2016, dass die Ablenkung der Eltern durch Mobiltelefone Langzeitfolgen hätte. Im Bericht ging es um eine einzige Studie an Ratten. Ihnen wurde Nistmaterial entzogen, und die gestressten Tiere kümmerten sich danach nur unzureichend um ihre Jungen, die später emotionale Probleme entwickelten. Resultat und Interpretation liegen hier weit auseinander, wie O’Connor ausführt. Evidenz wäre wichtig, um zu verstehen, was Erziehung bewirkt, stattdessen prägten aber Normen die Interpretation der Wissenschaft. «Dies kann zu einem Teufelskreis führen.»