PÄDAGOGIK
Klassenzusammensetzung kann Aggressionen reduzieren
Die Gleichaltrigen haben einen grossen Einfluss auf Jugendliche mit antisozialem Verhalten. Das kann man ausnutzen.
Das schulische Umfeld kann die Tendenz zu Aggression und Delinquenz mildern, wie eine Studie der Universität Freiburg belegt. Die Sonderpädagogen Verena Hofmann und Christoph Müller befragten 792 Mädchen und Knaben im ersten Sekundarschuljahr (13 Jahre alt) mehrmals anonym zu ihrem aggressiven Verhalten in den Wochen davor. Es zeigte sich, dass sich Jugendliche mit antisozialem Verhalten insgesamt positiver entwickeln, wenn sie in Klassen mit geringerem Aggressionspotenzial sitzen.
Dies sollte laut Müller bei der Klasseneinteilung beachtet werden. Auch Lehrpersonen könnten den positiven Einfluss der Klassenkameradinnen und -kameraden nutzen – etwa durch die Sitzordnung und gemeinsam erarbeitete Klassenregeln: «Diese Massnahmen können eine individuelle Förderung von Jugendlichen mit antisozialem Verhalten natürlich nicht ersetzen, aber sinnvoll ergänzen.» Davon profitiere letztlich die ganze Klasse.