Illustration: ikonaut

4 — Vertrauen ist entscheidend
Der Simulator soll in Zukunft auch reale Operationen sicherer machen. Für jeden Patienten kann eine personalisierte Version des 3D-Drucks erstellt sowie sein eigener Blutdruck und Puls simuliert werden. Die Herstellung eines solchen individuellen Modells dauert etwa zwei Tage. Damit können die Chirurginnen den spezifischen Eingriff zunächst üben und ihn so besser planen. Sie können den Patientinnen ausserdem zeigen, was dabei genau gemacht wird. Beide Seiten gewinnen so mehr Vertrauen in den Vorgang.

3 — Zeitdruck wie in Realität
Einzigartig am Simulator des Spin-offs Surgeonslab ist die Erweiterung auf die zeitliche Dimension: Mit ­einer Pumpe und künstlichem Blut werden Puls und Blutfluss imitiert. So wird das Training interaktiv. Ist der Chirurg etwa zu langsam, reagiert der ­Simulator darauf: Das Instru­ment in der Hand vibriert, und es gibt einen optischen Alarm.

2 — Entschärfungsteam trainiert
Forschende von der Universität Bern haben einen 4D-Simulator ent­wickelt, damit angehende, aber auch erfahrene Chirurgen den fein­motorisch hoch anspruchsvollen Eingriff besser üben können. Der ­Simulator besteht aus einem physischen 3D-Druck des Schädels, des Hirns und neu der Blutbahnen einer Patientin. Dazu kommt die hundertfache virtuelle Vergrösserung der mikro­skopischen Strukturen auf ­einem Bildschirm. Das Gerät wird bereits für die Ausbildung benützt: Das Training daran soll die Zeit verkürzen, bis eine Chirurgin einen ­echten Eingriff durchführen kann.

1 — Zeitbombe im Kopf
Ungefähr 2 von 100 Erwachsenen haben in ihren Hirngefässen sogenannte Aneurysmen. Das sind ballon­artige Dehnungen, die reissen können und manchmal zu tödlichen Hirnblutungen führen. Aneurysmen operativ zu behandeln ist schwierig und risikoreich. Üblicherweise braucht eine Chirurgin 7 bis 12 Jahre Erfahrung, um den Eingriff selbstständig durchführen zu können.