So funktioniert’s
Zuerst die Simulation, dann die Operation
Wenn Hirnchirurginnen trainieren, tun sie das am lebenden Patienten. Um dieses Risiko zu vermindern, hat ein Spin-off der Universität Bern einen 4D-Simulator entwickelt.
Wenn Hirnchirurginnen trainieren, tun sie das am lebenden Patienten. Um dieses Risiko zu vermindern, hat ein Spin-off der Universität Bern einen 4D-Simulator entwickelt.
Illustration: ikonaut
3 — Zeitdruck wie in Realität
Einzigartig am Simulator des Spin-offs Surgeonslab ist die Erweiterung auf die zeitliche Dimension: Mit einer Pumpe und künstlichem Blut werden Puls und Blutfluss imitiert. So wird das Training interaktiv. Ist der Chirurg etwa zu langsam, reagiert der Simulator darauf: Das Instrument in der Hand vibriert, und es gibt einen optischen Alarm.
2 — Entschärfungsteam trainiert
Forschende von der Universität Bern haben einen 4D-Simulator entwickelt, damit angehende, aber auch erfahrene Chirurgen den feinmotorisch hoch anspruchsvollen Eingriff besser üben können. Der Simulator besteht aus einem physischen 3D-Druck des Schädels, des Hirns und neu der Blutbahnen einer Patientin. Dazu kommt die hundertfache virtuelle Vergrösserung der mikroskopischen Strukturen auf einem Bildschirm. Das Gerät wird bereits für die Ausbildung benützt: Das Training daran soll die Zeit verkürzen, bis eine Chirurgin einen echten Eingriff durchführen kann.
1 — Zeitbombe im Kopf
Ungefähr 2 von 100 Erwachsenen haben in ihren Hirngefässen sogenannte Aneurysmen. Das sind ballonartige Dehnungen, die reissen können und manchmal zu tödlichen Hirnblutungen führen. Aneurysmen operativ zu behandeln ist schwierig und risikoreich. Üblicherweise braucht eine Chirurgin 7 bis 12 Jahre Erfahrung, um den Eingriff selbstständig durchführen zu können.