Auch Hunde brauchen nicht bei allen Problemen gleich Antibiotika. | Foto: Frank Rumpenhorst/Picture Alliance/Keystone

Der unnötige Einsatz von Antibiotika trägt zur Bildung von Resistenzen bei – auch bei Haustieren. Ein 2016 in der Schweiz eingeführtes Online-Tool gibt Tierärztinnen und -ärzten deshalb Handlungsempfehlungen – sie sollen etwa bei Blasenentzündung zuerst nachweisen, dass Bakterien die Ursache dafür sind. Eine Studie zeigt zwei Jahre später deutlich weniger unnötige Anwendungen von Antibiotika bei Hunden: beispielsweise bei Durchfall nur noch in 36 statt 65 Prozent der Fälle. Doch ein Viertel der Verschreibungen widersprechen immer noch komplett den Richtlinien. «Es muss noch viel mehr Umdenken stattfinden», sagt Simone Schuller, Professorin für Innere Medizin Kleintiere der Vetsuisse-Fakultät Bern. Einfach auf Verdacht ein Antibiotikum zu geben, sei eben leider oft schneller und bequemer.

C. Lehner et al.: Effect of antimicrobial stewardship on antimicrobial prescriptions for selected diseases of dogs in Switzerland. Journal of Veterinary Internal Medicine (2020)