Jeder der Streifen ist rund einen halben Millimeter lang und hat auf dem Bild nicht sichtbare Borsten aus DNA. Wenn Bakterien-Stücke daran binden, verbiegen sich die Streifen ein wenig. | Bild: zVg

Wie Borsten auf einer Zahnbürste, nur ­millionenfach kleiner, so beschreibt der Molekularbiologe François Huber die DNA-­Fäden auf einem winzigen Siliziumstreifen. Sie sind das Herzstück eines neuen Nanosensors, mit dem sich Blutvergiftungen (Sepsis) innert weniger Stunden nachweisen lassen. «Dies beschleunigt die Diagnose enorm», so Adrian Egli, medizinischer Leiter des Projekts. Die sonst dafür nötige tagelange Kultivierung von Bakterien entfällt.

An den Borsten lagern sich spezifisch kleine Stücke der Bakterien an, wodurch sich der Streifen um Millionstel eines Millimeters verbiegt, was ein Laserstrahl detektiert. Der Test schlägt schon bei 20 Bakterien pro Milliliter Blut an. Laut Erstautor Huber eignet sich die Methode für den Nachweis jeder Infektion. Mitentwickelt haben das Universitätsspital Basel, das Universitäts-Kinderspital beider Basel und das Swiss Nanoscience Institute.

F. Huber et al.: Rapid Bacteria Detection from Patients’ Blood Bypassing Classical Bacterial Culturing. Biosensors (2022)