Wenn sich diese Augen auf Sie zubewegen würden, verginge die von Ihnen gefühlte Zeit etwas langsamer. | Foto: Manuel Meurisse/Unsplash

Haben Sie schon einmal einem Bären in die Augen geschaut? Hoffentlich nicht, denn Tiere empfinden dies als Bedrohung. Beim Menschen ist das anders, glaubt der Genfer Psychologe Nicolas Burra – bei uns wecke ein Blick eher die Aufmerksamkeit und fördere so womöglich soziale Interaktionen. Sein Experiment: Versuchspersonen sahen, wie sich die Augen eines Gesichts ein paar Sekunden auf sie zubewegten, und schätzten die Dauer des Blickkontakts ein. Dabei empfanden sie die Zeit als zirka 33 Millisekunden zu kurz.

Bekannterweise tritt eine solche Fehleinschätzung der inneren Uhr bei erhöhter Aufmerksamkeit auf. Bei einer Bedrohung dagegen überschätzen wir die Zeit. Die kleinen Unterschiede wurden in einer Reihe von Experimenten gemessen und seien daher zuverlässig.

N. Burra and D. Kerzel: Meeting another’s gaze shortens subjective time by capturing attention. Cognition (2021)