Manchmal mussten die Menschen in Jungsteinzeit auch vor dem Erbsenkäfer flüchten. | Foto: Wikimedia/Von Walker, K., Museum Victoria

Schon in der Jungsteinzeit hatten unsere Vorfahren gegen Schädlinge bei Hülsenfrüchten zu kämpfen. Wie der Basler Archäobotaniker Ferran Antolín berichtet, fanden sich in einer Höhle in Spanien verkohlte Reste von Ackerbohnen mit Bohrlöchern von Insekten.

Auch bei der Grabung am Zürcher Parkhaus Opéra bestimmte die Archäoentomologin Marguerita Schäfer Überreste von Erbsenkäfern. Dessen Larven bohren sich in die Schoten und fressen die Erbsen an. Antolín vermutet, dass sich die Menschen schon damals gegen solche Schädlinge zu wehren wussten – ganz ohne Pestizide. So entdeckte er in Zürich auch Überreste von Dill, der in mittelalterlichen Schriften zur Abschreckung von Schädlingen empfohlen wird. Möglicherweise suchten unsere Vorfahren ihr Heil auch in der Flucht: Nach dem Auftreten des Erbsenkäfers blieb die Siedlung etwa 50 Jahre lang unbewohnt. Danach gibt es von dem Schädling keine Spur mehr.

F. Antolín et al.: Insect Pests of Pulse Crops and their Management in Neolithic Europe. Environmentale Archeology (2020)