Noli me tangere. Oder zu gut Deutsch: Berühr mich nicht. Ein Forschungsförderer unterstützt die Einhaltung einer klaren Praxis gegenüber Belästigungen.

Schweizer Unis sind nicht teuer

Die ETH Zürich und die EPFL bieten eines der besten Preis-Leistungs-Verhältnisse im Bildungsbereich, wie eine Analyse von Swissinfo zeigt. Sie beeindrucken mit hohen Rankings (Platz 13 und 42) und verlangen nur bescheidene Studiengebühren (etwa 1200 Dollar). Vor ihnen liegen lediglich drei deutsche Universitäten (Heidelberg sowie LMU und TU München) sowie die unentgeltliche New Yorker Rockefeller University.

Null Toleranz gegenüber Belästigung

Der Wellcome Trust fördert Forschung, um die Gesundheit von Mensch und Tier zu verbessern. Nun verlangt der britische Fonds von Forschungsinstitutionen, die sich um finanzielle Beiträge bewerben, die Einhaltung einer klaren Praxis gegenüber Belästigungen am Arbeitsplatz. Andernfalls sieht er Sanktionen bis zum Ausschluss von einer Unterstützung vor.

Ethik: Europa zieht die Schraube an

Die Europäische Kommission will sicherstellen, dass die internationale Zusammenarbeit nicht dazu genutzt wird, Forschung ausserhalb Europas durchzuführen, die dort aus ethischen Gründen zurückgewiesen würde. Für alle durch Horizon 2020 finanzierten Projekte gilt ein neuer Verhaltenskodex.

Ziel ist die Einhaltung von Standards für Tierversuche sowie von Normen, die in den Medien zwar weniger präsent, aber wichtig für eine faire internationale Zusammenarbeit sind – für Forschende, Teilnehmende und die lokale Bevölkerung.

Die Karriere entscheidet sich früh

Ob Forschende nach dem Doktorat eine erste Finanzierung erhalten oder knapp verpassen, hat einen grossen Einfluss auf ihre wissenschaftliche Karriere, wie eine Studie zu mehr als 20 000 Finanzierungsgesuchen in den Niederlanden zeigt. Darin wurden Projekte untersucht, die Scores sehr nahe an der Schwelle für die finanzielle Unterstützung erreichten. Im Falle eines Erfolgs stiegen die Chancen um 50 Prozent, dass die Forschenden schliesslich eine Professur erhielten. Und die Finanzierungsbeträge, die sie in den nachfolgenden acht Jahren für Projekte akkumulieren konnten, waren doppelt so hoch wie bei Forschenden, deren Projekte nur ganz knapp abgelehnt worden waren. Wissenschaftliche Faktoren wie die Anzahl von Publikationen und Zitierungen hatten dagegen nur geringfügige Auswirkungen auf den Karriereverlauf.

Simulation: Forschende prüfen

Stichprobenmässige Audits bei Forschungsgruppen könnten ein wirkungsvolles Mittel sein, um den immer schnelleren Publikationszyklen auf Kosten der Qualität zu begegnen, wie eine Simulation mit 100 konkurrenzierenden virtuellen Laboratorien zeigt. Der Anteil der Laboratorien, die aus Konkurrenzgründen vorschnell Ergebnisse publizierten, sank von 99 Prozent auf fünf Prozent, nachdem bei zwei Prozent der publizierten Artikel die Qualität geprüft wurde und Laboratorien, die falsche Ergebnisse publizierten, ausgeschlossen wurden. Wenn für die Audits 170 Dollar pro publiziertem Artikel gerechnet werden, ergäbe dies Gesamtkosten von 850 000 Franken für die rund 5000 Publikationen, die jährlich aus SNF-finanzierter Forschung stammen.

Zitat
«Mit so viel Energie, Enthusiasmus und Geld versucht man Mädchen für Naturwissenschaften zu motivieren. Doch weder sind die Initiativen evidenzbasiert noch funktionieren sie.»

So die Physikerin Jess Wade in The Guardian. Deswegen kreierte sie 270 Wikipedia-Einträge über Wissenschaftlerinnen.