Ein dicker Bauch vermindert die Beweglichkeit und die Popularität von Kindern.

Der Body-Mass-Index (BMI) ist ein einfaches Mass für Übergewicht. Dieser ist aber nicht immer ein zuverlässiger Indikator für die Fitness, wie eine Untersuchung bei fast 500 Schweizer Kindern im Vorschulalter ergeben hat. Im Gegenteil: Je grösser der BMI, desto geschickter lösen die Mädchen und Buben grobmotorische Aufgaben wie rennen. Bei den Drei- bis Fünfjährigen vorwiegend normalgewichtigen Kindern steht der BMI also eher für Muskelmasse.

Der Bauchumfang und die Dicke von Hautfalten hingegen sind ein direkteres Mass für Körperfett. Die Kinder mit mehr Fett hatten eine schlechtere Grobmotorik. «Andere Studien haben gezeigt, dass die jungen Kinder diese Einschränkungen bemerken: Sie werden seltener in eine Gruppe gewählt und haben weniger Freude an der Bewegung», erklärt die Studienleiterin Jardena Puder vom Universitätsspital Lausanne. Weniger Bewegung, das bestätigen andere Studien, führt später zu mehr Fett.

Die Daten sind von Kindern aus 84 Kindertagesstätten der Kantone Aargau, Bern, Freiburg, Waadt und Zürich. Der Einfluss von Alter, Geschlecht, sozioökonomischem Status der Eltern und der Sprachregion und sogar die gemessene Bewegung im Alltag wurden herausgerechnet. Zum Beispiel bewegen sich diese Kinder in der Romandie täglich mehr als zehn Prozent weniger lang als in der Deutschschweiz.
Die Untersuchung ist Teil einer nationalen Studie namens SPLASHY, in der Psychologinnen, Bewegungswissenschaftler und Kinderärztinnen der Universitäten Freiburg, Lausanne und Zürich den Einfluss von Stress und Bewegung auf Gesundheit und Entwicklung untersuchen. Das ergibt Sinn, sagt Puder: «Das Vorschulalter ist ein wichtiger Zeitpunkt, um einzugreifen und dem Teufelskreis vorzubeugen.»

T. H. Kakebeeke et al.: Association between Body Composition and Motor Performance in Preschool Children. Obesity Facts (2017)