Nur drei Prozent der Menschen in den Intensivstationen haben eine schriftliche Patientenverfügung | Bild: iStock

«Die Patientenverfügung ist ein äusserst relevantes Dokument im klinischen Alltag», sagt Raoul Sutter, leitender Arzt der Intensivstation am Universitätsspital Basel. «Leider wird sie von Patientinnen und Patienten viel zu wenig genutzt.» Dies ergab eine unter seiner Leitung durchgeführte Übersichtsarbeit, die 17 Studien zu diesem Thema berücksichtigte. Das grösste Problem: Die wenigsten haben eine schriftliche Verfügung – nach vorläufiger Auswertung laufender Studien auf Schweizer Intensivstationen sind es weniger als drei Prozent.

«Vorlagen sind schweizweit uneinheitlich und oft mehrdeutig formuliert.»Raoul Sutter

Hinzu kommt: Die Anweisungen sind oft unverständlich oder widersprüchlich. «Vorlagen bringen da leider nur wenig, da diese schweizweit uneinheitlich und oft mehrdeutig formuliert sind», so Sutter. Hilfreich wäre unter anderem, die Verfügung mit Hilfe von Fachpersonen zu erstellen. Denn nicht jeder versteht alle medizinischen Begriffe oder Behandlungsstrategien.

S. M. Baumann et al.: Translation of patients’ advance directives in intensive care units: are we there yet? Journal of Intensive Care (2023)