MIKROORGANISMEN
Bakterien säubern das Gewässer von gefährliche Viren
Bestimmte Proteine aus Bakterien könnten als Indikatoren für die Qualität von Gewässern dienen, finden Umweltforschende der EPFL.

Auch im Genfersee herrscht ein Gleichgewicht zwischen Bakterien und Viren, wodurch sorgloses Baden ermöglicht wird. | Foto: Laurent Gillieron/Keystone
Wer im See planscht, teilt sich das Wasser mit unzähligen Mikroben – darunter aus Abwasser stammenden Enteroviren, die Krankheiten wie Hirnhautentzündung auslösen können. Die meisten davon werden glücklicherweise schnell zerstört, etwa durch von Bakterien ausgeschiedene Proteine, die wie Messer die Kapsel der Viren zerstückeln. «Um Vorhersagen über die Wassersicherheit zu machen, muss man diese Prozesse noch besser verstehen», sagt die Umweltnaturwissenschaftlerin Tamar Kohn von der EPFL. Ihr Team hat deshalb mit Wasserproben aus dem Genfersee getestet, welche der 136 darin identifizierten Bakterien gefährliche Enteroviren besonders gut eliminieren. Resultat: Es sind die Arten, deren Messer-Proteine zu den sogenannten Metalloproteasen gehören. Diese könnten als Indikator für sauberes Wasser dienen, so Kohn.