Auf der ganzen Welt daheim: Junge Forschende sind international wieder heiss begehrt. | Bild: Austin Distel/Unsplash

Der Krieg um Talente in der Wissenschaft ist neu eröffnet, wie ein auf der Plattform Science Business veröffentlichter Artikel prophezeit. Denn zahlreiche Länder versuchen in der Forschung an der Weltspitze mitzumischen, indem sie bei jungen Köpfen für sich werben. Ian Walmsley, Dekan am Imperial College in London, spricht von einem immer härteren Wettbewerb zwischen den Ländern, der in der nahen Zukunft anhalten dürfte.

Davon zeugen vielfältige Initiativen: Kanada lanciert ein umfangreiches Programm mit Stellen für 1000 Hochschulabgängerinnen. Das Vereinigte Königreich hat ebenfalls eine Strategie definiert, die das Land für Forschende attraktiv machen soll. Dazu gehören weniger Formalitäten und eine höhere Lebensqualität im Beruf.

«Digital Nomads werden auch in Mexiko und in der Karibik geschätzt.»Jean-Christophe Dumont

Auch Südeuropa hat einiges zu bieten: Spanien und Griechenland haben angekündigt, Start-ups mit speziellen Visa und finanziellen Vorteilen zu fördern. «Digital Nomads werden auch in Mexiko und in der Karibik geschätzt», sagt Jean- Christophe Dumont, Leiter der Abteilung internationale Migration der OECD. Sie können ein Arbeitsvisum beantragen.

Studierende in Mobilitätsprogrammen, die sich dank inzwischen weniger strengen Corona-Massnahmen wieder relativ normal bewegen können, werden ebenfalls umworben, damit sie im Gastland bleiben und dort eine Stelle annehmen. Nicht englischsprachige Länder versuchen, klassischen Destinationen wie den USA, Kanada, Australien und Grossbritannien den Rang abzulaufen, indem sie Studiengänge auf Englisch anbieten.

Dieser Krieg um Talente ist nicht neu, wurde aber mit der Aufhebung der Pandemie-Einschränkungen neu entfacht. Angeheizt wird der Kampf zusätzlich durch die geopolitische Konfrontation zwischen den USA und China, insbesondere im Bereich der neuen Technologien.