Ära geprägt

Foto: Markus Bertschi

Sarah Springman, seit 2015 Rektorin der ETH Zürich, ist emeritiert. Das Magazin Globe der Hochschule nannte die Geotechnikerin in einem Abschiedsporträt die «Rektorin der Herzen ». Die NZZ schrieb, Springman hinterlasse grosse Fussstapfen: «Vor einem Vierteljahrhundert kam sie als Pionierin in ein männlich dominiertes Umfeld nach Zürich. Sie verlässt die Stadt als prägende Persönlichkeit des hiesigen Forschungsstandortes. » Auch die Herausforderungen wurden genannt: So seien Springman die Vorwürfe rund um den Fall Carollo – mangelnde Fürsorge und schlechtes Krisenmanagement der ETH – nahegegangen. Und sie sei enttäuscht, dass die Frauenförderung ihr Ziel bisher nicht erreicht habe.

Utopie verlangt

Foto: ETHZ, Felix Imhof

Julia Steinberger, Professorin für wirtschaftliche Ökologie an der Universität Lausanne, ist Hauptautorin eines IPCC-Berichts zur Eindämmung der Klimakrise. Sie gehört der Organisation Degrowth Switzerland an, die das Wirtschaftswachstum bremsen will, um die Katastrophe zu mildern. Eine gezielte Abschwächung des Wachstums ist jedoch politisch tabu. Auf Heidi News erklärte Steinberger, warum das gebrochen werden muss: «Jede gesellschaftliche Veränderung erscheint utopisch, bevor sie konkretisiert wird. Die Studien zeigen, dass es völlig unrealistisch ist, das menschliche Wohlergehen und die Lebensgrundlagen durch Wirtschaftswachstum zu schützen.»

Vorstellung widerlegt

Foto: UNIL, zVg

Daniel Reck befasst sich als Postdoc an der ETH Zürich mit Verkehrsplanung. Mit seinen überraschenden Erkenntnissen zur Ökobilanz von geteilten E-Zweirädern ging er durch die Medien. Diese würden «unter den aktuellen Nutzungsbedingungen dem Klima mehr schaden als nützen». Die Rekonstruktion von 65 000 Fahrten zeigte: Sie ersetzen statt Autofahrten nachhaltige Fortbewegung mit Tram, Velo oder zu Fuss. In der NZZ empfahl er den Anbietern, möglichst auf das Einsammeln und Neuverteilen der E-Gefährte zu verzichten, mit Anreizen etwa, damit definierte Parkzonen genutzt würden. «So können sie nicht nur Emissionen verhindern, sondern auch Kosten einsparen.»