Illustration: ikonaut

3 — Ausblick: Kaum Nachfolger
«Schatzsuche» wird noch heute von Fachleuten heruntergeladen, doch hat der Pionier kaum Nachfolger und bleibt damit innovativer Prototyp. Brezinka erklärt: «Investierende möchten hören, dass man ein depressives Kind in drei Monaten heilen kann.» Ohne eindeutige Ergebnisse fehle das Interesse. Und um Attraktivität wie bei modernen kommerziellen Spielen zu erreichen, bräuchte es mehrere Hunderttausend an Investition. Das Spiel habe auch nie die Psychotherapie ökonomischer machen, sondern sie evidenzbasiert unterstützen wollen.

2B Gegen Schluss muss zwischen hilfreichen und wenig hilfreichen Gedanken unterschieden werden. Diese sind zu fliegenden Fischen geworden, die über das Deck schwirren und die das Kind zunächst abschiessen muss, um sie danach richtig einordnen zu können.

2A Treasure Hunt verläuft chronologisch und nach Leveln. Auf einem wird etwa erkundet, wie man die vier Grundgefühle Angst, Wut, Freude und Trauer erkennen kann. In der Kajüte des Kapitäns hängen Porträts an der Wand. Das spielende Kind muss herausfinden, was die Person auf dem Bild gerade denkt und wie sie sich dabei fühlt.

2 — Lösung: Computerspiel
Dabei geht es mit Kapitän und Segelboot auf Schatzsuche. Die Kinder lernen – in Anwesenheit einer Fachperson – die Grundlagen der kognitiven Verhaltenstherapie. Diese besagt: Die Art, wie wir denken, beeinflusst unser Verhalten stark.

1 — Problem: Papier und Bleistift
Buben finden die Methoden und Mittel der Psychotherapie oft langweilig. Papier und Bleistift motivieren sie nicht. Deswegen hat die Kinderpsychologin Veronika Brezinka von der Universität Zürich 2008 ein verhaltenstherapeutisches Computerspiel für 9- bis 13-Jährige lanciert, für ängstliche und depressive Kinder, aber auch für solche mit aggressivem Verhalten.