Proteste gegen Greenwashing in einem Amsterdamer Kleiderladen im November 2020. | Foto: Robin van Lonkhuijsen/ANP/Keystone

Firmen geben sich gerne einen grünen Anstrich: So warb etwa ein bekannter Textilriese damit, gebrauchte Kleider zu recyceln − während er laut Berichten still und leise unverkaufte Neuware verbrennt. Andere verbreiten sogar aktiv Fehlinformationen, um umweltfreundlich dazustehen.

Solches Greenwashing ist zwar nicht illegal, kommt aber bei Kleininvestorinnen nicht gut an, wie eine Studie der Università della Svizzera italiana belegt. Die Versuchspersonen studierten hierfür Dossiers von fiktiven Firmen, die in verschiedenem Masse Greenwashing betrieben, und mussten dann über einen Aktienkauf entscheiden.

Besonders allergisch reagierten potenzielle Anlegende auf aktives Lügen, während Ablenkungsmanöver wie die eingangs erwähnten eher toleriert wurden. Wenn Firmen Kleininvestoren anlocken wollen, sollten sie aber lieber ganz auf irreführende Kommunikation verzichten, so Studienleiter Peter Seele. Ob komplettes Schweigen wirksamer wäre, ist noch nicht erforscht.

Gatti et al.: Green lies and their effect on intention to invest. Journal of Business Research (2021)