Im Hintergrund ganz vorne

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Sabine Süsstrunk ist seit Anfang 2021 Präsidentin des Schweizerischen Wissenschaftsrats (SWR). Das hat der EPFL-Professorin viel mediale Aufmerksamkeit eingebracht. Unter anderem warnte sie in der NZZ: «Es gibt ein Superrisiko für die Schweizer Forschung: unsere Beziehung zur EU.» Die in diesem Jahr laufenden Verhandlungen über das europäische Forschungsabkommen Horizon seien fundamental, denn: «Moderne Wissenschaft macht man nicht allein im kleinen Kämmerchen.» Sie erklärt, dass der SWR bei politischen Themen viel Hintergrundarbeit leiste, aber in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werde. Das müsse sich ändern. Eine Ausnahme sei der Bericht zur Chancengleichheit gewesen: «Darin konnten wir belegen, dass Chancengleichheit beim Zugang zur Bildung in der Schweiz nicht gegeben ist. Damit haben wir auch politische Veränderungen angestossen.»

Lauter werden gegen Laute

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Susanne Wampfler, Professorin für Astrochemie an der Universität Bern, hatte sich neben zwei anderen Forscherinnen in der SRF-Sendung «Einstein» zum Thema Frauen in der Astrophysik geäussert. Danach erhielten sie beleidigende Kommentare. Wampfler forderte in der Berner Zeitung, dass diese nicht als Bagatelle angeschaut werden dürften. «Wenn es keine Konsequenzen hat, denken die Kommentarschreibenden, dass Beleidigungen im Internet akzeptabel seien. Ruhig bleiben ist also auch keine Lösung. Es bleibt nichts anderes übrig, als sich trotzdem zu exponieren und sich mit den negativen Reaktionen herumzuschlagen. »

Gross beim Kleinsten

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Der Experimentalphysiker Nico Serra vom Cern hat mit seinen Beobachtungen Schlagzeilen gemacht. Der Professor der Universität Zürich hat am Large Hadron Collider vielleicht eine neue Naturkraft entdeckt. Diese würde das seit Jahrzehnten geltende Standardmodell der Physik über den Haufen werfen. Noch gibt es laut Serra zwar zu wenig Messdaten, doch wie er im Tages-Anzeiger sagte: «Wenn sich das bestätigt, wäre es die grösste Entdeckung in der Teilchenphysik innerhalb der letzten Jahrzehnte.» Er führt aus: «Die Bedeutung wäre so gross, dass wir das weiter absichern müssen. Aussergewöhnliche Behauptungen verlangen aussergewöhnlich gute Belege.»