Das Cas9-Enzym ermöglicht es, DNA zu schneiden. Nun werden Regulierungen und Kontrolle des Genom-Editing gefordert. | Bild: shutterstock/Juan Gaertner

News: Genom-Editing regulieren

Die Welt reagierte schockiert auf die Meldung im November 2018, dass in China erstmals Babys zur Welt gekommen seien, deren vererbbare DNA gentechnisch verändert wurde. Der führende Forscher wurde entlassen, und es wird gegen ihn ermittelt. Verschiedene angesehene Biologen haben nun zu einem «globalen Moratorium aller klinischen Anwendungen des Genom-Editings in der Keimbahn» aufgerufen, eine klarere Forderung als das Statement, das 2015 am Summit on Human Gene Editing abgegeben wurde, wonach die Regulierung letztlich in die Zuständigkeit der einzelnen Länder fällt. Die WHO glaubt eher an Kontrolle und fordert die Schaffung eines internationalen Registers aller Studien zum Genom- Editing beim Menschen.

News: Anleitung für die offene Forschung

Forschende sollten «Datenmanagementpläne mit den Arbeitsabläufen aller Akteure in ihr Ökosystem von Forschungsdaten integrieren». So lautet der erste von zehn Grundsätzen zum Verwalten der Resultate einer offenen Forschung, die von Tomasz Miksa in der Fachzeitschrift PLOS vorgelegt wurden. Das Ziel: Daten für Algorithmen zugänglich machen. Pablo Diaz vom Schweizer Kompetenzzentrum Sozialwissenschaften (FORS) mahnt jedoch in seiner kürzlich vorgelegten Anleitung zur Berücksichtigung ethischer Abwägungen, den offenen Zugang zu Forschungsdaten als «Kontinuum» zu betrachten.

In Zahlen: 42%

Die Regierung Brasiliens hat fast die Hälfte des Jahresbudgets für das Wissenschaftsministerium eingefroren.

In Zahlen: 33%

Gemäss einer Umfrage bei 57 Einrichtungen in Nordamerika unterstützt ein Drittel der Forschungsuniversitäten explizit den Einsatz des Journal Impact Factor (ein Mass für den Einfluss einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift) als Bewertungsgrundlage für Beförderungen.

Zitate
«Wir müssen uns von der Vorstellung lösen, dass eine passive Ausbildung funktioniert.»
Alan Finkel, oberster Wissenschaftsberater der australischen Regierung, weist in seinem Artikel in Nature darauf hin, dass explizite Anweisungen für die wissenschaftliche Integrität und eine professionelle Haltung erforderlich sind.
«In einigen Labors herrscht eine toxische Kultur des Überarbeitens.»
Die knappe Zusammenfassung der Doktorandin Katerina Gonzales im Stanford Daily.
«Eine Software kann ein Plagiat nicht nachweisen. Sie kann lediglich auf gewisse übereinstimmende Textpassagen hinweisen.»
Debora Weber-Wulff, Spezialistin für Medieninformatik an der HTW Berlin, verurteilt in Nature das blinde Vertrauen in die Technik.