Dieser erschwindelte Artikel wurde nach der Veröffentlichung wieder zurückgezogen. Sechs weitere von 20 erfundenen Papers wurden von wissenschaftlichen Fachzeitschriften akzeptiert. | Bild: Valérie Chételat

Der Schwindel: Zeitungsenten

Von 20 in wissenschaftlichen Fachzeitschriften eingereichten erfundenen Papers wurden sieben publiziert. Die Autoren – ein Philosoph, ein Mathematiker und eine Journalistin – wollten aufzeigen, dass bei kulturwissenschaftlichen Studien ausgefallene Thesen leicht akzeptiert werden, solange sie die richtige Ideologie wiederspiegeln, insbesondere bei Genderstudien. Andere Stimmen kritisierten die politische Absicht der Aktion. Ausserdem fehle eine Kontrollgruppe, also erschwindelte Fachartikel aus anderen wissenschaftlichen Gebieten. Diese wären erforderlich gewesen, um nachzuweisen, dass es sich um ein spezifisches Problem kulturwissenschaftlicher Studien handelt. 22 Jahre nach der Sokal-Affäre sind Zeitungsenten in der Wissenschaft immer noch ein Thema.

Das Zitat
«Um in der Wissenschaft Erfolg zu haben, muss man sich immer wieder am Glücksrad versuchen und auf das Beste hoffen.»

Dashun Wang in Nature Index. Er hatte 2016 gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit für Forschende, ihren meistzitierten Artikel zu veröffentlichen, über ihre gesamte Karriere gleichmässig verteilt ist.

Die Idee: Plan T

Ein neues Geschäftsmodell für wissenschaftliche Fachzeitschriften schlägt vor, bereits für das Einreichen eines Artikels Geld zu verlangen, nicht nur im Fall einer Veröffentlichung, wie dies üblich ist bei Open-Access-Publikationen. Dies würde die Attraktivität von Zeitschriften mit hohen Zulassungshürden einschränken. Der Name spielt auf den Plan S an, der vorschreibt, dass mit öffentlichen Geldern unterstützte Forschung in Open-Access-Zeitschriften publiziert wird.

Die Spende: USD 3 Millionen

Die britische Astrophysikerin Jocelyn Bell Burnell stellt den gesamten Betrag des Breakthrough Prize in Fundamental Physics für die Einrichtung eines Fonds für Minderheiten in der Physik zur Verfügung. Obwohl sie eine herausragende Rolle bei der Beobachtung des ersten Pulsars 1967 gespielt hatte, gehörte sie nicht zu den Preisträgern, als diese Entdeckung sieben Jahre später den Nobelpreis einheimste.

Die Zahl: 9214

Das ist die Zahl der Wissenschaftler, die gemäss einer bibliografischen Studie des Epidemiologen John Ioannidis mehr als 72 Artikel in einem einzigen Jahr publiziert haben – sprich alle fünf Tage einen Artikel. 86 Prozent der Vielschreiber publizierten im Bereich der Physik, wo Artikel jeweils von sehr grossen Autorenteams verfasst werden.