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Illustration: ikonaut

E — Killerzelle

D — Fresszelle

C — Antikörper

B — Myofibroblast

A — Zielprotein

4 — Mehrfache Behandlung nötig
Der Antikörper des Spin-offs wird unter die Haut des Oberarms gespritzt. Diese Behandlung soll über sechs bis acht Wochen wöchentlich durchgeführt werden und während rund einem Jahr zur Symptomfreiheit führen. Die Behandlung muss später wohl wiederholt werden.

3 — Krankhafte Zellen töten
Fimmcyte, ein Spin-off der Univer­sität und des Universitätsspitals ­Zürich, entwickelt nun eine Behandlung der Endometriose mittels Immuntherapie. Es hat ein Zielprotein (A) ausgemacht, das nur an bestimmten Zellen beim verletzten Gewebe vorkommt, an den sogenannten ­Myofibroblasten (B). Diese entstehen bei der Wundheilung. Der zum Zielprotein passende Antikörper (C) wird injiziert. Auf seinem Weg durch die Blutbahnen nimmt er Immunzellen mit, die Fresszellen (D) und die Killerzellen (E), von denen es bei den Verletzungen im Bauchraum nicht genug hat. Der Antikörper erkennt dort die Zielproteine, bindet sie und dockt an die Rezeptoren der beiden Immunzelltypen an. Das initiiert den Zelltod. Dadurch ­werden die Verletzungen und Vernarbungen gemildert bis entfernt.

2 — Verletzungen im Bauchraum
Die verirrten Zellen des Endome­triums wachsen weiter und ver­ursachen Entzündungen, die zu anhaltenden Verletzungen und Vernarbungen des Gewebes im ganzen Becken- und Bauchraum führen, manchmal bis hin zur Lunge.

1 — Alte Krankheit, neuer Fokus
Obwohl bereits um 1900 benannt, ist Endometriose erst seit einigen ­Jahren allgemein bekannt. Sechs bis zehn Prozent aller Frauen leiden ­unter der Krankheit, bei der sich Zellen der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) auch ausserhalb des Uterus verteilen. Betroffene Frauen haben oft starke Schmerzen während der Menstruation, das Leiden kann bis zur Unfruchtbarkeit führen. Bisherige Behandlungen, etwa Aspirin, Hormone oder die Ent­fernung der Gebärmutter, sind nicht dauerhaft oder sehr invasiv.