Die Mikroalgen (Chlorella vulgaris) im Becken produzieren nachwachsenden Treibstoff und könnten helfen, die Klimakatastrophe zu mildern. Haushaltabfälle werden kompostiert und produzieren Methangas, das verbrannt wird, um Strom zu produzieren. Das entstandene CO2 wird ins Becken gepumpt (Prozess im Bild), um wiederum das Wachstum der Algen zu fördern. Zum Schluss werden die Algen dann geerntet und zu Biotreibstoff weiterverarbeitet. | Foto: Pascal Goetgheluck

Wir haben unseren Stil verändert, in der Printausgabe radikaler als hier auf der Webseite. Wenn ein Magazin dies tut, ist das meistens gewöhnungsbedürftig. Klicken sie sich also in Ruhe durch das Magazin, stöbern Sie zum Beispiel unter dem Reiter "Kurz und knapp" durch Meldungen aus der Wissenschaft oder besuchen Sie mit der Reportage eine Scheune voller Hausmäuse. Und finden Sie heraus, ob die Qualität, mit der wir über Forschung berichten, gleich geblieben ist.

Ein Relaunch erfordert kluges Vorausdenken und viel Flexibilität von allen Beteiligten: den Redaktorinnen und Grafikdesignern, den Übersetzerinnen und Korrektoren, den Druckerinnen und Webpublishern. Mitten in der intensiven Vorbereitung des neuen Auftritts von Horizonte betrat das Coronavirus die Bühne. Als der Bundesrat am 13. März die verschärften Massnahmen bekannt gab, waren unsere Journalistinnen und Fotografen gerade draussen unterwegs. Wir bangten um einige Beiträge, ganz besonders um die Reportage, bei der die Journalistin zwingend Eindrücke vor Ort sammeln muss und die ein Herzstück des neuen Horizonte sein sollte. Dass sie dennoch zustande gekommen ist, ist unter anderem der schnellen Reaktion der Bildredaktion und der Autorin sowie der Offenheit der porträtierten Forschenden zu verdanken. Das erste Horizonte im frischen Kleid ist mit grossem Effort entstanden.

«Aussergewöhnliche Umstände erfordern aussergewöhnliche Massnahmen.»

Aussergewöhnliche Umstände erfordern aussergewöhnliche Massnahmen: Das gilt unbedingt für die Klimaerwärmung, eine Katastrophe, die schon lange vorausgesagt ist und die deswegen im Fokus dieser Ausgabe steht. Um die Folgen der Katastrophe zu mindern, ist auch kluges Vorausdenken und viel Flexibilität gefragt, in weitaus grösseren Massstäben natürlich als für den Relaunch eines Magazins. Es braucht einen grossen Effort von allen Beteiligten: der Politik und der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Gesamtgesellschaft. Ein komplexes Zusammenspiel aus neuen Gesetzen, rettenden Technologien und verändertem Verhalten könnte es schaffen, der Erde in gewissem Sinne ein frisches Kleid zu geben, das wahrscheinlich auch zunächst gewöhnungsbedürftig sein wird. Auf dass der Relaunch der Erde dank viel Innovationsgeist gelinge!