Der Abgang des ehemaligen ERC-Präsidenten Mauro Ferrari sorgte für ungewöhnliche Aussagen von Seiten des Europäischen Forschungsrates | Bild: WEF

In seinem Statement sei der scheidende Präsident Mauro Ferrari «bestenfalls ökonomisch mit der Wahrheit umgegangen», hielt der Europäische Forschungsrat (ERC) in einer Pressemitteilung vom 8. April 2020 trocken fest. Am Vortag hatte der Nanowissenschaftler Ferrari sein Amt beim ERC nach nur drei Monaten niedergelegt. Er habe «den Glauben ans System verloren», nachdem sein Vorschlag für ein Covid-19- Forschungsprogramm auf taube Ohren gestossen sei.

Die Reaktion des ERC zeigt, dass er damit nicht einverstanden ist: Der Präsident habe «an vielen wichtigen Sitzungen gefehlt », weil er lange in den USA gewesen sei, und «keinerlei Wertschätzung für die Raison - d’être» des Forschungsrats gezeigt. Zehn Tage zuvor hatten alle 19 Aktivmitglieder des Scientific Council des ERC «einstimmig den Rücktritt Ferraris gefordert».