Über 90 Prozent der antwortenden Jugendlichen benutzen beim ersten Mal Verhütungsmittel. | shutterstock/chingyunsong

Jugendliche in der Schweiz sind etwa 16 Jahre alt bei ihren ersten sexuellen Kontakten. Ihr echtes erstes Mal erleben sie etwa ein Jahr später. Viele empfinden es als weder angenehm noch unangenehm. Und obwohl die meisten mit Kondomen verhüten, hatte jeder zehnte Jugendliche schon einmal eine sexuell übertragbare Krankheit – an erster Stelle Chlamydien. Dies ergab die Online-Befragung «Sexual health and behavior of young people in Switzerland» der Universitätsspitäler Zürich und Lausanne, die 2017 durchgeführt wurde und deren Resultate jetzt ausgewertet werden. Teilgenommen haben 7142 junge Erwachsene zwischen 24 und 26 Jahren.

Wenig erstaunlich für so intime Fragen, war die Antwortrate gering: wenig über 15 Prozent. «Hohe Antwortraten zu bekommen, ist in der Forschung generell ein Problem », sagt Christina Akré, die Erstautorin der Studie vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Lausanne. Nun werden die Angaben aus der Befragung detaillierter ausgewertet. Zum Beispiel: Welche Umstände führen dazu, dass Jugendliche rückblickend sagen, ihr erstes Mal habe nicht zum richtigen Zeitpunkt stattgefunden?

Aber weshalb untersuchen sie die intimen Geheimnisse? Dazu Akré: «Dies ist die erste Studie zur sexuellen Gesundheit von Schweizer Jugendlichen seit 1995. Seither gab es viele Veränderungen, die einen potenziellen Einfluss auf die Beziehungen unter jungen Erwachsenen haben.» Dazu gehöre die Entwicklung des Internets. Die Frage nach dem ersten Mal sei wichtig, sagt Akré.

Der Zeitpunkt und die Rahmenbedingungen könnten sich auf die Gesundheit auswirken. Wie, müsse noch untersucht werden.

Ch. Akré et al.: How did the first time go? Journal of adolescent health (2019, Abstract)