Das Angebot an Vegi-Menüs kann den Fleischkonsum senken. | Bild: shutterstock/AS Food studio

Die Erderwärmung schreitet voran. Ein Grund dafür ist der exzessive Fleischkonsum. Die Viehwirtschaft ist nach Angaben der Vereinten Nationen für knapp 15 Prozent des weltweiten CO2- Ausstosses verantwortlich. Mit einer repräsentativen Umfrage untersuchte ein Team der Hochschule Luzern, welche Faktoren unseren Fleischkonsum beeinflussen – und mit welchen Massnahmen er reduziert werden könnte.

Die Forschenden ermittelten in einem ersten Schritt den aktuellen Fleischkonsum von über 1800 Teilnehmenden aus der Stadt Luzern. Sie definierten vier Zielgruppen anhand von Konsumverhalten wie 1. «Ich habe noch nie daran gedacht, meinen Fleischkonsum zu reduzieren» bis zu 4. «Reduzierter Fleischkonsum oder -verzicht ist für mich selbstverständlich ».

In einem zweiten Schritt identifizierten sie die sozialpsychologischen Faktoren, die das Verhalten der jeweiligen Typen beeinflussen können. Eine grosse Rolle spielt laut Studienleiter Christian Weibel die sogenannte subjektiv wahrgenommene Verhaltenskontrolle. Er erläutert: «Wie gross die Auswahl an Vegi-Menüs in meiner Kantine ist, kann mein Verhalten entscheidend beeinflussen.» Je grösser das Angebot, desto eher meint man, das eigene Verhalten anpassen zu können. Als weiterer wichtiger Faktor wurde das Problembewusstsein identifiziert. Anders als etwa beim Energiesparen sei der Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Klimawandel noch weniger im öffentlichen Diskurs verankert. «Da gibt es grossen Nachholbedarf», sagt Weibel. Abhilfe schaffen könnten etwa prominente Vorbilder, die in den öffentlichen Diskurs eingebracht werden könnten. Die Studie soll Bund, Behörden oder NGOs eine Stütze sein, ihre Zielgruppe besser ermitteln und zugeschnittene Massnahmen anwenden zu können, die zur Reduktion des Fleischkonsums beitragen.