So funktioniert’s
Künstliche Haut, die nach Transplantation mitwächst
Um Verbrennungen zu behandeln, wird aktuell gesunde eigene Haut verletzt und an neuer Stelle implantiert. Ein Spin‑off baut nun synthetische Haut aus körpereigenen Zellen.
Um Verbrennungen zu behandeln, wird aktuell gesunde eigene Haut verletzt und an neuer Stelle implantiert. Ein Spin‑off baut nun synthetische Haut aus körpereigenen Zellen.
Illustration: ikonaut
3 — Dank Hydrogel entstehen
zwei Schichten
Die gezüchteten Stammzellen
werden auf ein Gel aus Kollagen appliziert,
wodurch sich eine Art zweischichtiges
Pflaster von einem Millimeter
Dicke bildet: erst die Zellen
der Unterhaut, dann diejenigen der
Oberhaut. Das Kollagen stammt wie
in der ästhetischen Chirurgie von
Rindern. Anschliessend wird das mit
den Zellen bestückte und in
einem speziellen Verfahren flüssig
gemachte Hydrogel in einen Rahmen
gegossen und komprimiert, um es
teilweise zu entwässern.
2 — Körpereigene Zellen wachsen
im Labor zu Haut
Das Spin-off Cutiss der Universität
Zürich hat eine neue Methode
entwickelt: Den Betroffenen wird
eine etwa briefmarkengrosse
Hautprobe entnommen. Aus dieser
Probe werden Stammzellen der
Ober- und der Unterhaut separat
nachgezüchtet.
1 — Vernarbungen und viele Nachoperationen Schwere grossflächige Verbrennungen und tiefe Verletzungen der Haut werden aktuell mit Transplantationen der eigenen Haut behandelt. Chirurginnen müssen dabei immer wieder gesunde Haut verletzen, um genügend Material zu bekommen. Zudem ist das Narbengewebe, das an der Empfangsstelle entsteht, starr und wächst nicht mit. Deshalb braucht es insbesondere bei Kindern viele Nachoperationen.