Kurz nach der Machtübernahme der Taliban: Leerer Unterrichstraum in der Fakultät für Scharia an der Universität von Kabul. | Foto:Keystone/Laif/Andy Spyra

«Die aktuelle Regierung hat eine absolut zerstörerische Wirkung auf die Forschung», sagt Shohra Qaderi. Sie stammt aus Afghanistan, studiert aber derzeit in Teheran. Die rund 40 öffentlichen sowie die rund 120 privaten Hochschulen im Land sind laut der Fachpublikation Nature zwar offiziell geöffnet, doch die Forschenden können ihrer Arbeit kaum nachgehen, seit die Taliban regieren: Die internationalen Fördergelder fliessen nicht mehr, viele Studierende sind geflohen, Angehörige von Minderheiten werden entlassen, die Angestellten bekommen keine Löhne mehr. Trotz vieler Bemühungen der internationalen Forschungsgemeinschaft kann nur ein Bruchteil der afghanischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Ausland arbeiten. «Wir verschwenden hier nur unsere Zeit», sagt ein Forscher, der noch vor Ort ist und der anonym bleiben will.