Aus Abgas wird Dünger
Ein Spin-off der EPFL hat einen Weg gefunden, um Schiffsabgase zu waschen. Eine Kombination aus Elektrizität und Chemie verringert die Luftverschmutzung und produziert Nutzmittel.
Schiffe sind eigentlich ein energieeffizientes Mittel für den Gütertransport. Aber ihre Dieselmotoren geben beträchtliche Mengen an Schadstoffen an die Atmosphäre ab, insbesondere Schwefeloxide. Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation verlangt nun, dass die Flotten ihre Schwefelemissionen bis 2020 reduzieren.
Das EPFL-Spin-off Daphne Technology hat ein System entwickelt, um Schwefel- und Stickstoffoxide aus Abgasen zu binden.
A) Zuerst werden die Abgase an elektrischen Metallplatten vorbeigeleitet, die mit Titanoxid-Nanodrähten beschichtet sind. Durch diese Struktur springen Elektronen auf die vorbeiströmenden Schadstoffmoleküle und lösen chemische Kettenreaktionen aus.
B) Dann wird eine Lösung mit Harnstoff in die Gase gesprayt. Dabei entsteht mit den Schadstoffen ein Pulver, das in einen Behälter fällt.
Das entstandene Ammoniumsulfat und -nitrat kann als wertvoller Dünger eingesetzt werden. Diese Technik ist umweltfreundlicher als andere Gaswäscher, die ihre Produkte als Abfall im Meer entsorgen.