Bild: Fotowelti.ch

Daniel Löhr hofft, dass Ingenieure und Ingenieurinnen informell mit der Bevölkerung ins Gespräch kommen | Bild: Fotowelti.ch

Daniel Löhr, weshalb braucht es einen Ingenieurtag?

Wir wollen den Leuten, die all die Gegenstände in unserem Umfeld entwickeln, ein Gesicht geben. Das Bild der Ärztin oder des Piloten existiert in den Köpfen, aber selten denkt man an die Leute, die das Spital oder das Flugzeug konstruiert haben. Wir wollen den Schwerpunkt nicht auf das Berufsbild legen, sondern auf die Profis in ihrer Vielfalt. Punktuelle Initiativen wie Schulbesuche existieren bereits, das Publikum ist aber zu klein.

Was steht auf dem Programm?

Events in Hochschulen und Unternehmen. Wir hoffen aber auch, dass Ingenieure und Ingenieurinnen informell mit der Bevölkerung ins Gespräch kommen: Wir rufen sie deshalb dazu auf, am 15. März ein hellblaues Accessoire zu tragen – eine Krawatte, ein Halstuch, Socken –, um damit zu signalisieren: «Stellen Sie Am 15. März findet der erste Ingenieurtag statt. Daniel Löhr hat ihn mitlanciert. Er ruft seine Berufskollegen dazu auf, an diesem Tag im ganzen Land Farbe zum eigenen Beruf zu bekennen. mir Fragen, sprechen wir über meine Tätigkeit, tauschen wir uns aus.» Es soll unsere Gemeinschaft für einen Tag lang näher zusammenbringen.

Die beiden Initianten des Projekts arbeiten für ein Privatunternehmen. Das überrascht.

Es handelt sich um eine rein individuelle, freiwillige Initiative, die ich mit meinem Kollegen Christian Vils lanciert habe. Ich war lange Zeit in Vereinen tätig und weiss, dass ein offizielles Projekt eine langwierige Finanzierung und Organisation bedingt hätte. Wir wollen nicht reden, sondern machen.

Was für ein Budget haben Sie?

Unsere Ausgaben sollten 10 000 Franken nicht übersteigen. Wir wollten keine schwerfällige Organisation mit langen Entscheidungswegen. Es ist eine Bottom- up-Bewegung, bei der die Personen und Institutionen selber entscheiden, was sie beitragen möchten.

Der Ingenieurtag ... Haben Sie die Frauen vergessen?

Ganz im Gegenteil! Wir haben vier Ingenieurinnen gefragt, was sie zum Titel des Tags meinen, und alle sagten uns, dass sie sich eingeschlossen fühlen. Eine davon, meine künftige Schwiegertochter, hat gesagt: «Ingenieur oder Ingenieurin? Das ist mir wurst!»

Ihr Tag findet am Tag nach dem Pi-Tag statt. Zuerst die Mathematik und dann die Ingenieurwissenschaft?

Reiner Zufall. Der regelt die Dinge gar nicht so schlecht, finde ich!