PUBLIC HEALTH
Gesundheitsforschung soll politisch sein

Vor einer Notaufnahme in New York, April 2020. | Foto: Justin Lane / EPA / Keystone
Eric Reinhart, freischaffender Forscher in Chicago, widersprach im Fachmagazin Nature vehement der Ansicht, Forschende müssten politisch neutral sein. Angesichts der tiefen durchschnittlichen Lebenserwartung in den USA und der mit Abstand höchsten Gesundheitsausgaben pro Kopf weltweit dürften die Gesundheitsfachleute des Landes gegenüber Armut und mangelhaftem Sozialsystem nicht gleichgültig bleiben. Da sie es verpasst hätten, Joe Biden in die Verantwortung zu nehmen, wirke ihre berechtigte Kritik an Donald Trumps Kahlschlag jetzt parteiisch, so der klinische Psychoanalytiker. «Eine Medizin, die auf Behandlung fokussiert, anstatt Krankheiten mit politischen Massnahmen zu verhindern, beklagt sich jetzt über die angeblich politische Einmischung im Gesundheitssektor.»