Die Verteilung von Wasserdampf in der Atmosphäre des Eismondes Ganymed. | Grafik: Vorburger et al. (2023)

Dank seinem unterirdischen Ozean könnte der Jupitermond Ganymed Leben beherbergen. Ein Team um die Berner Astrophysikerin Audrey Vorburger hat die Atmosphäre des Mondes modelliert: «Das war kein einfaches Unterfangen.» Denn zum einen wird der Mond von Jupiter mit einem Strom aus geladenen Teilchen bombardiert. Zum anderen ist er so gross, dass er als einziger Mond im Sonnensystem sein eigenes Magnetfeld erzeugt, was die Prozesse beeinflusst. In der Atmosphäre treffen im Teilchenstrom enthaltene Elektronen auf Wasserdampf, der von der eisbedeckten Oberfläche des Mondes stammt, und spalten ihn in Sauerstoff und Wasserstoff auf. Die Gase werden dann elektrisch aufgeladen, worauf sie der Atmosphäre entweichen.

«Wir warten jetzt gespannt auf das Jahr 2031», so Vorburger. Dann wird die Esa-Mission Juice den Mond erreichen, der Atmosphäre Proben entnehmen und so das gegenwärtige Verständnis bestätigen oder erweitern.

A. Vorburger et al.: 3D Monte-Carlo simulation of Ganymede’s atmosphere. Icarus (2024)