Sie möchte KI für den Frieden

Foto: zVg

Valerie Sticher, Konfliktforscherin an der National University of Singapore, hat im Tages-Anzeiger über künstliche Intelligenz (KI) in Krieg und Frieden gesprochen. KI sei nicht nur ein Werkzeug zur Steuerung von autonomen Waffen, sondern könnte dereinst auch für Friedensgespräche wichtig sein – vor allem bei der Beschaffung von Information. «Solange Konfliktparteien glauben, militärisch mehr zu erreichen als durch politische Verhandlungen, werden Friedensverhandlungen erfolglos bleiben», sagte die Schweizerin, die schon länger den Ukraine-Konflikt erforscht. Hätte der russische Präsident KI benutzt, mutmasst Sticher, «hätte er vielleicht den Invasionsentscheid nicht getroffen».

Sie studiert ihre eigene Wut

Foto: zVg

Célia de Pietro promoviert in Soziologie an der Universität Lausanne und ist gleichzeitig Mitglied von Extinction Rebellion, einer militanten Umweltschutzbewegung, die auf zivilen Ungehorsam setzt. In ihrer Doktorarbeit mit dem Titel « Mit Liebe und Wut» untersucht sie die Emotionen innerhalb der aktivistischen Bewegung selbst − sogar ihre eigenen. Dabei fülle sie ganze Hefte mit ihren Selbstbeobachtungen, damit sie später Veränderungen feststellen könne, erklärte sie gegenüber der Tageszeitung Le Courrier. «Die Vertrautheit mit der Bewegung hindert mich nicht daran, kritisch zu sein.» Sie tausche sich dafür oft mit ihrer Doktormutter, Kolleginnen und Kollegen aus der Forschung und Avktivistinnen aus.

Er Informiert über Long Covid

Foto: zVg

Milo Puhan ist Epidemiologe an der Universität Zürich und informiert über Long Covid. Mit einer Kohortenstudie beobachtet er 1550 Personen, die sich seit Pandemiebeginn angesteckt haben. Von 100 Betroffenen hätten 16 auch ein Jahr später noch gesundheitliche Beeinträchtigungen, eine davon schwere. Ob die Omikron-Welle, die zu höheren Infektionszahlen, aber weniger Hospitalisierungen geführt hat, mehr oder weniger Long-Covid-Fälle verursache, könne man noch nicht sagen, wie Puhan im Frühjahr gegenüber dem Netzwerk Altea festhielt. «Das lässt sich erst nach drei Monaten feststellen. Selbst andere Länder, in denen Omikron etwas früher auftrat, haben keinen grossen Vorsprung, um uns hier zu helfen.»