Dickdarm mit krankhaften Ausstülpungen bei Morbus Crohn. | Foto: Juan Gärtner

Über die Hälfte aller Menschen mit der chronischen Darmerkrankung Morbus Crohn entwickelt im Laufe ihres Lebens Fisteln – Löcher im Gewebe, die zu Entzündungen führen. «Verfügbare Therapien und Operationen verschaffen leider keine dauerhafte Abhilfe», sagt der Gastroenterologe Michael Scharl vom Universitätsspital Zürich. Auf der Suche nach einer besseren Lösung hat sein Team nun ein bestimmtes Enzym genauer angeschaut: die Metalloproteinase-9. Mit einer Färbetechnik wiesen sie grosse Mengen davon in Gewebeproben von 22 Patientinnen und Patienten nach, besonders am Rand von Fisteln.

Scharl vermutet deshalb, dass das Enzym deren Entstehung fördert, indem es Bindegewebe abbaut. Ein Medikament, das die Metalloproteinase-9 blockiert, könnte deswegen die Fistelbildung verhindern – auch bei Betroffenen, die auf eine Standardtherapie nicht ansprechen. Die Idee wird nun an Mäusen getestet.

C. Mamie et al.: MMP9 expression in intestinal fistula from patients with fistulizing CD and from human xenograft mouse model. Tissue Barriers (2021)