Für alle zugänglich sollen sie künftig sein die, Publikationen von Forschenden an Schweizer Hochschulen. | Foto: Maksym Kaharlytskyi

«Neue Entdeckungen bauen auf bereits etablierten Resultaten auf. Dies kann nur dann optimal funktionieren, wenn sämtliche wissenschaftlichen Forschungsergebnisse offen zugänglich gemacht werden», schreibt die Coalition S von europäischen Forschungsförderern. Sie fordert Open Access, also freien Zugang, für sämtliche öffentlich geförderten wissenschaftlichen Publikationen.

In der Schweiz ist man dieser Vision einen Schritt näher gekommen. Bis am 1. Juli 2020 haben die Rektorenkonferenz der schweizerischen Hochschulen (Swissuniversities) und das Konsortium der Schweizer Hochschulbibliotheken mit den grossen Wissenschaftsverlagen Elsevier und Springer Nature eine Vereinbarung getroffen. Mit Wiley, dem letzten der drei Grossen, bestehe bereits eine Absichtserklärung.

«Ziel ist es, nur die Leistungen der Verlage für neue Publikationen zu vergüten. Nicht den Zugang zu Wissen, das aus staatlich geförderter Forschung entstanden ist.»Schweizerischer Nationalfonds

«Damit ist für Forschende und Studierende ein optimaler Zugang zu den Publikationen gewährleistet», so Yves Flückiger, Präsident von Swissuniversities und Leiter des Verhandlungsteams. Dies ist nicht nur ein Vorteil für alle, die die Beiträge lesen wollen, sondern auch für Forschende, die publizieren, heisst es beim Schweizerischen Nationalfonds (SNF), der 2020 zum Verhandlungsteam stiess. «Für die Forschenden fallen damit keine Kosten und weniger Arbeit an, was sie massiv entlastet», sagt Matthias Egger, Präsident des Nationalen Forschungsrats des SNF.

Die Änderung ist für die Universitäten kostenneutral. Anstatt dass Forschende dafür zahlen, einzelne Artikel Open Access zu publizieren, werden die Verlage pauschal dafür honoriert. Damit sei ein Meilenstein erreicht, schreibt der SNF. Bis zum Ende des Wegs stehen aber vermutlich noch zähe Verhandlungen an: «Ziel ist es, nur die Leistungen der Verlage für neue Publikationen zu vergüten. Nicht den Zugang zu Wissen, das aus staatlich geförderter Forschung entstanden ist.»